6:30 Aufstehen - und das im Urlaub.
Dafür gab's mein erstes echtes Pilgerfrühstück im Hotel. So lass ich mir das gefallen. Auf geht's,
,,.
Km 0,5 - Die Schulter tut weh.
Km 1 - Die Hüfte tut weh.
Km 1,5 Hüfte und Schulter tun im Wechsel weh, so als könnten Sie sich nicht entscheiden wer mehr über die ungewohnte Last auf dem Rücken protestieren will.
Km 2 - Völlig außer Puste.
Km 4 - Im Auenland angekommen und den ersten Hobbithügel erststürmt.
Km 5 - Bin Nass bis auf die Haut. Durch und durch. Dabei hat's noch gar nicht geregnet.
Km 8 - Langsam hat sich der Körper gewöhnt. Keine Schmerzen und Zwicken mehr. Bemittleide und grinse hämisch über meine humpelnden Mitpilger, die ich andauernd schnellen Schrittes überhole .
Pause eingelegt. Martin und Maria aus Norwegen kennen gelernt. Haben mir was über eine Alternativroute erzählt. Ein Blick in die pilgerapp zeigt die Strecke führt 20km neben der Hauptstraße lang. Die Ausweichroute soll wesentlich schöner sein aber auch 6km länger.
Km10 - Abzweigung zur Alternativroute verpasst. Schlage mich über Nebenstraßen zurück dorthin. Umweg 3km. Ein Glück das ich nicht Größenwahnsinnig bin.
Leider erweist sich die Strecke auch mehr und mehr zur Schlammschlacht. Überall ist der Boden völlig aufgeweicht.
Km 13 - Pause
Julius aus Weinheim, Carmen aus Australien und Gareth aus England kennen gelernt. Sind schon seit 4 Wochen zusammen am Pilgern und entsprechend fit. Brauche eine längere Pause.
Km 16 - Langsam werden die Beine schwer. Trotzdem die Gruppe eingeholt. Wir haben das gleiche Ziel und begleite Sie nach Villa Mazarif.
Gareth ist eigentlich auch Australier und jobt nur ein wenig in UK, da er dort Familie hat. Er ist im Moment arbeitslos und fliegt in 2 Monaten wieder heim nach Australien.
Carmen kommt aus der Wüstengegend. Für Sie ist Winter. Irgendwie erinnert Sie an einen Pinguin wenn Sie Handschuhe und 5 Schichten Kleidung anhat. Trotz 13 Grad bestand Sie darauf festzuhalten, das wir im Moment tiefsten Winter haben.
Km 20 - Langsam fängt der Kampf an. Abwechselnd tun mal die Knie, mal die Fussgelenke, mal die Hüfte weh. Die Füße dauerhaft. Eine Stelle besonders, hoffe das gibt keine Blase. Watschele mittlerweile genauso wie die, über die ich gelästert habe. Aber für ne Pose reicht immer noch :)
Km 24 - Angekommen. Ich gehe keinen Millimeter weiter mehr. Mir qualmen die Socken und die Muskeln brennen. Dafür haben wir eine schöne Herberge erwischt, mit eigener Küche. Ich bin am Ende, mir ist kalt und ich hab hunger.
Nach 2h Ohnmacht und Dusche
Die Gruppe will morgen bis nach Astoria, obwohl Carmen eine Blase hat und etwas humpelt. Das sind allerdings stolze 32km und die wollen den Gepäckservice nutzen, was für mich unter gar keinen Umständen in Frage kommt. Das schaffe ich niemals. Ab km 20 wars ein Kampf. Jetzt bin ich angeschlagen. Alles tut weh, ich lauf wie ein 100jähriger und komme kaum noch die Treppe zum Speisesaal runter. 20-25km sollten daher max sein. Mal schauen wie's wird.
Regen ist angekündigt.
https://www.runtastic.com/sport-sessions/1233620215
Was ich an Spanien so liebe, sind die Kaffees und die kleinen familiären Herbergen. Abnehmen wird hier schwer.
Pilgerfrühstuck für 9 Euro inkl. Wein und Wasser
Die Stimmung war riesig. Peter mit seiner Tochter Luca aus Californien, zusammen mit dem Israeli Emanuel und Tochter. Die beiden Berliner Tobias und Bernd, der Aschaffenburger Roland. Alle Englisch sprechend. Gaudi hoch 3.
Peter und Emanuel, haben sich letztes Jahr auf dem Camino kennengelernt und beschlossen diese Erfahrung mit Ihren Töchtern zu wiederholen.
Das ist gelebter Multikulti in seiner geilsten Form.
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