Heute morgen ging es in aller frühe los. Gerne hätte ich Resi noch mal gesehen aber die Abreise stand fest. Wie könnte es anderes sein, war die Haltestelle voller bekannter Leute.
Mit dem Bus ging es nach Santiago, wo ich etwas aß und ein paar Souveniers kaufte. Vor alle dem zog es mich aber mit aller Macht noch einmal in die Kathedrale, bzw. in die abgetrennte Kapelle darin. Unser Dialog hat gerade erst begonnen.
Auf dem Vorplatz der Kathedrale - dem ersten Anlaufpunkt der Neuankömmlinge habe ich mich eine gute Stunde hingesetzt und die Leute beobachtet. Ich glaube es gibt kaum einen glücklicheren Ort auf der Welt als diesen. Menschen sprangen in die Luft vor Freude, weinten vor Rührung, umarmten sich oder vielen einfach nur alle 4e von sich streckend mit einem Ausdruck tiefer innerer Zufriedenheit um. Und das permanent - um diese Zeit kommen täglich bis zu 1000 Pilger an.
Leider habe ich mir gestern tatsächlich eine heftige Erkältung eingefangen, welche anfängt mit vollem Programm auszubrechen. Es war wohl doch zuviel des Guten und schlicht zu kalt. 3 Wochen konnte ich allen Wetterkapriolen trotzen, .......
Gegen 2 war dann alles zu Ende und es ging zum Flughafen. Olga musste schon zu Hause sein und Resi hoffentlich am Kap - fliegen.
Freitag, 27. Mai 2016
Tag 20 - Begegnungen
Leider habe ich gestern keinen "last stamp" mehr bekommen. Daher beschloss ich heute noch einmal ans Kap Finistere zu pilgern. Gegen Mittag ging es los.
Da das Wetter unerwartet schön war, blieb ich eine ganze Weile dort und sinnierte in die unendliche Ferne, bis ich ein "Hallo Tim" vernahm. Plötzlich stand die Berlinerin Julia vor mir, die ich in den Bergen aus den Augen verlor und schon längst in der Heimat wähnte, so wie die meisten. Ich kann mich nur Wiederholen, auf dem Camino ist man nie alleine.
Gegen Nachmittag bin ich dann an den Strand. Ein Besuch in Spanien - am Meer - ohne Strand geht gar nicht. Leider war es doch recht kühl und windig, wenn auch sonnig. Wagemutig hab ich mich dann doch gesonnt und prompt eine Erkältung eingefangen. Wie sich später herausstellte hatten wir gerade mal 14 Grad, die sich - wenn der Wind weg war - allerdings wie 20 anfühlten.
Während ich am Strand lag müsste ich an eine Frau denken, welche ich unterwegs mehrfach traf. Erstmalig in einem namenlosen Dorf Namens Gonzola, irgendwo im nirgendwo. Ich kann bis heute nicht sagen warum Sie mir unter all den vielen anderen Pilgern Anfangs auffiel, aber sie tat es. Am nächsten Tag sah ich sie wieder auf der Strecke. Unterwegs war Sie die ganze Zeit mit 2 Amerikanern. Und Sie lief. Wahnsinnig hohes Gangtempo, dazwischen plötzlich gesprungen, kurz gejoggt, stehen geblieben, wieder losgelegt, die Schwingen ausgebreitet und fast abgehoben, die Männer hinterher hechelnd - wie ein Schmetterling. Wie sich später herausstellte handelte es sich um eine stark verzerrte Momentaufnahme.
Allerdings zeigt dieser Moment was der Camino mit einem macht, bewusst und unbewusst. Diese Leichtigkeit, Losgelöstheit und Momente der totalen inneren Ausgeglichenheit, wie in diesem Moment, bei dieser Frau, kommen tief aus dem inneren eines jeden einzelnen und zeigen das wahre reine selbst im Idealzustand. Ein Zustand den man im Alltag selten erreicht und der Camino bei jedem über kurz oder lang freilegt.
Entsprechend verwundert es nicht, das Sie mir direkt auffiel, wann immer ich sie sah. In Herbergen, in Kaffees oder auf der Straße. Da Sie in guter Gesellschaft war und ich auch den Eindruck hatte, das Sie an keiner Pilgerbekanntschaft interessiert ist, kamen wir nie wirklich ins Gespräch. Über ein "Hallo" ginge nicht hinaus - zuletzt in Santiago.
Eigentlich hatte ich Sie schon fast vergessen, als ich Sie plötzlich in Finestere alleine sah und grüßend an mir vorbeiging. Wenn ich eines auf dem camino gelernt habe, dann das es Zufälle nicht gibt, auch wenn gerade dort vieles danach aussieht.
Eines Tages versuchte ich krampfhaft aus meinem Rucksack die Trinkflasche zu nehmen, ohne diesen auszuziehen. Eine hübsche Frau kam vorbei und ich bat Sie mir zu helfen. Sie lachte laut mit einem "I know excatly what you mean", gab Sie mir und verschwand. Nach rund 25km und 6 Ortschaften weiter machte ich Stop in einem Minikaff, mit 6 Herbergen. Meine Herberge hatte 40 Betten. In meinem Hochbett lag oben genau eben diese Finnin. Jetzt kann man sich ausrechnen wie wahrscheinlich sowas ist.
Am nächsten Tag, in der feuchtfröhlichen Runde mit Hans und Norbert, sah ich Sie plötzlich wieder vorbeigehen. Bereits jetzt etwas völlig ungewöhnliches, da kaum einer mehr als einen Tag bleib. Wie bei vielen anderen Situationen, sah Sie völlig normal aus, machte nichts besonders, hatte aber trotz allem eine starke Ausstrahlung und Aura die Sie einhüllte - auch wenn Sie nicht mehr so unbeschwert aussah. Unweigerlich musste ich an Olga denken, wenngleich es bei Ihr was völlig anderes war. Es ist alles schwer in Worten zu greifen. An diesem Abend habe ich es bereut sie nicht doch noch mal angesprochen zu haben, da ich mir sicher war, das dies das letzte mal ist, das ich Sie sehe. 3 Tage Finestere macht eigentlich keiner.
Als ich mit dem Plan noch schnell was zu essen und sehr früh zu Bett zu gehen in die Stadt ging, kam mir noch der idiotische Gedanke sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten das Sie mir noch mal über die Füsse läuft, wird Sie einfach mal gedrückt und gut ist.
Plötzlich saß Sie da.
Ich Frage mich, was der camino mir sagen will. In all den Reisen habe ich tolle und auch ganz besondere Menschen kennengelernt, wie 2014 Karl und die gelähmte Deborah. In Santiago hatte ich wohl zum ersten mal in meinem Leben so etwas wie ein Zwiegespräch mit Gott. Vielleicht auch deswegen ist es auffällig, welche absolut außergewöhnlichen Menschen mir diesmal begegneten. Olga, Manolu, Resi...
Ich vermute das diese auch Zuhause um einen herum sind. Allerdings vernebelt der Alltag die Sinne und viele Menschen werden stumpf und blass.
Da das Wetter unerwartet schön war, blieb ich eine ganze Weile dort und sinnierte in die unendliche Ferne, bis ich ein "Hallo Tim" vernahm. Plötzlich stand die Berlinerin Julia vor mir, die ich in den Bergen aus den Augen verlor und schon längst in der Heimat wähnte, so wie die meisten. Ich kann mich nur Wiederholen, auf dem Camino ist man nie alleine.
Gegen Nachmittag bin ich dann an den Strand. Ein Besuch in Spanien - am Meer - ohne Strand geht gar nicht. Leider war es doch recht kühl und windig, wenn auch sonnig. Wagemutig hab ich mich dann doch gesonnt und prompt eine Erkältung eingefangen. Wie sich später herausstellte hatten wir gerade mal 14 Grad, die sich - wenn der Wind weg war - allerdings wie 20 anfühlten.
Während ich am Strand lag müsste ich an eine Frau denken, welche ich unterwegs mehrfach traf. Erstmalig in einem namenlosen Dorf Namens Gonzola, irgendwo im nirgendwo. Ich kann bis heute nicht sagen warum Sie mir unter all den vielen anderen Pilgern Anfangs auffiel, aber sie tat es. Am nächsten Tag sah ich sie wieder auf der Strecke. Unterwegs war Sie die ganze Zeit mit 2 Amerikanern. Und Sie lief. Wahnsinnig hohes Gangtempo, dazwischen plötzlich gesprungen, kurz gejoggt, stehen geblieben, wieder losgelegt, die Schwingen ausgebreitet und fast abgehoben, die Männer hinterher hechelnd - wie ein Schmetterling. Wie sich später herausstellte handelte es sich um eine stark verzerrte Momentaufnahme.
Allerdings zeigt dieser Moment was der Camino mit einem macht, bewusst und unbewusst. Diese Leichtigkeit, Losgelöstheit und Momente der totalen inneren Ausgeglichenheit, wie in diesem Moment, bei dieser Frau, kommen tief aus dem inneren eines jeden einzelnen und zeigen das wahre reine selbst im Idealzustand. Ein Zustand den man im Alltag selten erreicht und der Camino bei jedem über kurz oder lang freilegt.
Entsprechend verwundert es nicht, das Sie mir direkt auffiel, wann immer ich sie sah. In Herbergen, in Kaffees oder auf der Straße. Da Sie in guter Gesellschaft war und ich auch den Eindruck hatte, das Sie an keiner Pilgerbekanntschaft interessiert ist, kamen wir nie wirklich ins Gespräch. Über ein "Hallo" ginge nicht hinaus - zuletzt in Santiago.
Eigentlich hatte ich Sie schon fast vergessen, als ich Sie plötzlich in Finestere alleine sah und grüßend an mir vorbeiging. Wenn ich eines auf dem camino gelernt habe, dann das es Zufälle nicht gibt, auch wenn gerade dort vieles danach aussieht.
Eines Tages versuchte ich krampfhaft aus meinem Rucksack die Trinkflasche zu nehmen, ohne diesen auszuziehen. Eine hübsche Frau kam vorbei und ich bat Sie mir zu helfen. Sie lachte laut mit einem "I know excatly what you mean", gab Sie mir und verschwand. Nach rund 25km und 6 Ortschaften weiter machte ich Stop in einem Minikaff, mit 6 Herbergen. Meine Herberge hatte 40 Betten. In meinem Hochbett lag oben genau eben diese Finnin. Jetzt kann man sich ausrechnen wie wahrscheinlich sowas ist.
Am nächsten Tag, in der feuchtfröhlichen Runde mit Hans und Norbert, sah ich Sie plötzlich wieder vorbeigehen. Bereits jetzt etwas völlig ungewöhnliches, da kaum einer mehr als einen Tag bleib. Wie bei vielen anderen Situationen, sah Sie völlig normal aus, machte nichts besonders, hatte aber trotz allem eine starke Ausstrahlung und Aura die Sie einhüllte - auch wenn Sie nicht mehr so unbeschwert aussah. Unweigerlich musste ich an Olga denken, wenngleich es bei Ihr was völlig anderes war. Es ist alles schwer in Worten zu greifen. An diesem Abend habe ich es bereut sie nicht doch noch mal angesprochen zu haben, da ich mir sicher war, das dies das letzte mal ist, das ich Sie sehe. 3 Tage Finestere macht eigentlich keiner.
Als ich mit dem Plan noch schnell was zu essen und sehr früh zu Bett zu gehen in die Stadt ging, kam mir noch der idiotische Gedanke sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten das Sie mir noch mal über die Füsse läuft, wird Sie einfach mal gedrückt und gut ist.
Plötzlich saß Sie da.
Wie sich später herausstellte ist Sie Österreicherin, Kabarettistin und hat auch schon am Staatstheater in Darmstadt gespielt. http://www.thereseherberstein.com/ . Ihr Weg war offenkundig noch nicht zu Ende, auch wenn Sie am Ziel war.
Der Abend dauerte lang und es war der schönste nur mögliche Abschluss dieser Reise.Ich Frage mich, was der camino mir sagen will. In all den Reisen habe ich tolle und auch ganz besondere Menschen kennengelernt, wie 2014 Karl und die gelähmte Deborah. In Santiago hatte ich wohl zum ersten mal in meinem Leben so etwas wie ein Zwiegespräch mit Gott. Vielleicht auch deswegen ist es auffällig, welche absolut außergewöhnlichen Menschen mir diesmal begegneten. Olga, Manolu, Resi...
Ich vermute das diese auch Zuhause um einen herum sind. Allerdings vernebelt der Alltag die Sinne und viele Menschen werden stumpf und blass.
Donnerstag, 26. Mai 2016
Tag 19 - Kap Finistere
Für heute ist relaxen angesagt und endlich die Wanderung rauf aufs Kap Finistere, den berühmten Wegweiser KM0 ansehen. Hier endet der Camino am Leuchtturm der aufs Ende der Welt hinausblickt und symbolträchtig Licht ins Dunkel bringt.
Nach einer gefühlt kurzen Nacht bin ich gegen 11 in eine Pension umgezogen. Gegen 14:00 Uhr bin ich dann voller Inbrunst losmarschiert und in der Stadt erst mal ins nächste Kaffee eingekehrt.
Der Fußweg zum Kap dauert ca. 30 min, so daß ich gegen 17:00 ankam.
Der Anblick ist bewegend. Selbst das Wetter wurde noch einmal versöhnlich. Nicht das es optisch etwas besonders ist, so ist es aber doch ein sehr emotionaler Moment. Das Ende der Welt, das Ende einer dreijährigen Reise. Man setzt sich auf einen Felsen und läßt den Blick in die Ferne schweifen , geht ein letztes mal in sich, läßt den Gefühlen freien laufend verbrennt etwas persönliches, symbolisches, was man zurücklassen möchte. Bilder sagen mehr als Worte :
Wie könnte es anders sein auf den Camino - als ich aus meiner Versenkung wieder auftauchte saßen da Norbert und Hans mit einer Gruppe Leute, mir ein Glas Wein reichend.
Der Abend wurde entsprechend feucht fröhlich und endete wieder sehr sehr spät. Es ist phänomenal wie viele Menschen man hier kennen lernt und immer wieder trifft. In wildfremden Städten wird man angesprochen und trifft vertraute Gesichter. Hier ist man nie alleine.
Nach einer gefühlt kurzen Nacht bin ich gegen 11 in eine Pension umgezogen. Gegen 14:00 Uhr bin ich dann voller Inbrunst losmarschiert und in der Stadt erst mal ins nächste Kaffee eingekehrt.
Der Fußweg zum Kap dauert ca. 30 min, so daß ich gegen 17:00 ankam.
Der Anblick ist bewegend. Selbst das Wetter wurde noch einmal versöhnlich. Nicht das es optisch etwas besonders ist, so ist es aber doch ein sehr emotionaler Moment. Das Ende der Welt, das Ende einer dreijährigen Reise. Man setzt sich auf einen Felsen und läßt den Blick in die Ferne schweifen , geht ein letztes mal in sich, läßt den Gefühlen freien laufend verbrennt etwas persönliches, symbolisches, was man zurücklassen möchte. Bilder sagen mehr als Worte :
Wie könnte es anders sein auf den Camino - als ich aus meiner Versenkung wieder auftauchte saßen da Norbert und Hans mit einer Gruppe Leute, mir ein Glas Wein reichend.
Der Abend wurde entsprechend feucht fröhlich und endete wieder sehr sehr spät. Es ist phänomenal wie viele Menschen man hier kennen lernt und immer wieder trifft. In wildfremden Städten wird man angesprochen und trifft vertraute Gesichter. Hier ist man nie alleine.
Mittwoch, 25. Mai 2016
Tag 18 - Nachtrag
Der gestrige Abend nahm eine doch sehr unerwartete Wende. Die Wolken wurden immer zahlreicher und es kühle merklich ab. Keine guten Bedingungen um die halbstündigen Wanderung zum Kap auf sich zu nehmen. Neben mir aß eine Gruppe deutscher Frauen, mit denen ich immer wieder mal kurz ins Gespräch kam. Dabei erzählten mir diese, das es eine Sonnenuntergangsbootsfahrt gebe die sehr schön sei und in 15 min starte. Auf Sonne habe ich zwar nicht mehr gehofft, aber eine Rundfahrt dich die Bucht hörte sich gut an.
Kurzerhand buchte ich und ging 2 Stunden aufs Schiff. Dort war noch eine Gruppe Amerikanerin, mit Führer, eine Menge Alkohol und leicht beschwipst. Die Gaudi war riesig. Plötzlich riss auch noch die Wolkendecke auf und die Sonne kam raus.
Die Ladies wohnten im selben Hotel als ich, was noch zu einem anschließenden Umdruck führte - bis nach Mitternacht.



An Board lernte ich auch noch ein kleine Gruppen deutscher kennen. 2 Touris (Uli und Jutta) sowie einen deutschen der das halbe Jahr in Finistere lebt und die andere Hälfte in Dublin. Wie sich herausstellte ist er Schriftsteller, der sein Glück auf dem Camino fand. Und - sowas gibt's nur auf dem Camino - er lernte in Bingen und lehrte in Bad Kreuznach - meiner Heimatstadt.
Manolu Link - so der Künstlernamen, hatte einige schwere Schicksalsschläge erlitten und verfiel in schwere Depressionen. 2005 beschloss er den Camino zu laufen. Dort fand er die Frau seines Lebens und seine neue Berufung als Author.
Die Ladies wohnten im selben Hotel als ich, was noch zu einem anschließenden Umdruck führte - bis nach Mitternacht.
Susanne die fließend deutsch spricht

Vicky aus Washington State


An Board lernte ich auch noch ein kleine Gruppen deutscher kennen. 2 Touris (Uli und Jutta) sowie einen deutschen der das halbe Jahr in Finistere lebt und die andere Hälfte in Dublin. Wie sich herausstellte ist er Schriftsteller, der sein Glück auf dem Camino fand. Und - sowas gibt's nur auf dem Camino - er lernte in Bingen und lehrte in Bad Kreuznach - meiner Heimatstadt.
Manolu Link - so der Künstlernamen, hatte einige schwere Schicksalsschläge erlitten und verfiel in schwere Depressionen. 2005 beschloss er den Camino zu laufen. Dort fand er die Frau seines Lebens und seine neue Berufung als Author.
So es das Schicksal will, werden wir zusammen in Dublin ein Guiness drinken gehen, falls es sich ergibt.
Ein versöhnlich Abend.
Montag, 23. Mai 2016
Tag 18 - Fisterra
Heute morgen ginge in aller frühe los. Gestern Abend habe ich noch Alois kennen gelernt aus Österreich, der die selbe Idee hatte wie ich. Zusammen Namen wir den Bus zurück nach Santiago um von dort in Richtung Finestere zu starten. 1h und einen Gehörsturz später (Österreichisch ist der Horror) erklärte er mir dann das er wohl doch in Santiago bleibe.
Da ich fest entschlossen war den einzigen Sonnentag ohne Regen auszunutzen und den legendären Sonnenuntergang am Kap Finistere zu bewundern bin ich weiter nach Cee. Cee ist eine Ortschaft am Camino und knapp 15 km von Finestere entfernt. Von dort bin ich dann wieder gelaufen.
Die Bucht ist Klasse. Glasklaren Wasser, so blau als wäre man in der Karibik. Der Weg war leider nicht so wie erhofft. Ich dachte es ging von Cee nur noch an der Küste lang. Tatsächlich aber bin ich wieder durch Wälder Hügel rauf und runter bis 2km vorm Hotel, wo ich gegen 15:00 ankam.
Das Wetter erweist sich allerdings als sehr wechselhaft. Ausgerechnet gegen Abend ziehen Wolken auf. Auf Pilgerreise ist es Tradition das Pilgern am Kap Finestere, an der äußersten Spitze, abzuschließen. Dabei werden persönliche Gegenstände oder Pilgerkleidung verbrannt oder zurückgelassen, als Symbol für das alte, abgeschlossene, so daß man wiedergeboren zurückkehrt. Nebenbei ist der Sonnenuntergang dort am Atlantik weltberühmt. Ich kenne diesen schon aus Frankreich.
Nun sitze ich am Hafen, bei einem Teller Muscheln, esse gemütlich und mache mich später auf den Weg ans Kap. - und nein ich komme nicht nackt zurück :D
Da ich fest entschlossen war den einzigen Sonnentag ohne Regen auszunutzen und den legendären Sonnenuntergang am Kap Finistere zu bewundern bin ich weiter nach Cee. Cee ist eine Ortschaft am Camino und knapp 15 km von Finestere entfernt. Von dort bin ich dann wieder gelaufen.
Die Bucht ist Klasse. Glasklaren Wasser, so blau als wäre man in der Karibik. Der Weg war leider nicht so wie erhofft. Ich dachte es ging von Cee nur noch an der Küste lang. Tatsächlich aber bin ich wieder durch Wälder Hügel rauf und runter bis 2km vorm Hotel, wo ich gegen 15:00 ankam.
Das Wetter erweist sich allerdings als sehr wechselhaft. Ausgerechnet gegen Abend ziehen Wolken auf. Auf Pilgerreise ist es Tradition das Pilgern am Kap Finestere, an der äußersten Spitze, abzuschließen. Dabei werden persönliche Gegenstände oder Pilgerkleidung verbrannt oder zurückgelassen, als Symbol für das alte, abgeschlossene, so daß man wiedergeboren zurückkehrt. Nebenbei ist der Sonnenuntergang dort am Atlantik weltberühmt. Ich kenne diesen schon aus Frankreich.
Nun sitze ich am Hafen, bei einem Teller Muscheln, esse gemütlich und mache mich später auf den Weg ans Kap. - und nein ich komme nicht nackt zurück :D
Sonntag, 22. Mai 2016
Tag 17 - Weg nach Finistere
Großkotzigkeit kommt vor dem Fall. Gehst mal schnell weiter nach Finestra. Sind ja nur 90km. Easy going - 3 Tage. Flue nach schnell eine günstige Pension für 2 Nächte gebucht. Alles passt. Easy going.
Von wegen. Die erste Etappe war grad mal 22km. Dank eigener Doofheit (hab paar Sachen in der Herberge vergessen) waren es rund 24km. Eigentlich eher ein kürzerer Stint. Die beiden darauffolgenden sollen um die 33km.
Aber der Weg hat es in sich. Nicht wie der Camino der letzten beiden Jahre. Es gab nach 10km die erste offene Bar und eine bei km 18 - das wars. Nicht wie vorher alle 4 km spätestens eine Rast und Auftankstation. Nix war. Es ging auf und ab. Teils so Steil das ich auf Zehenspitzen gehen musste, was schon oft vorkam. Dann Steil bergab in einen Talkessel umringt von hohen Bergen. Das Höhenprofil sah eigentlich easy aus. 2 Stationen alle abfallend von rund 180m auf 140m. Keiner hat was gesagt das dazwischen Berge sind mit ansteigen auf fast 400m.
Nichtsdestotrotz müsste ichs gewöhnt sein mittlerweile. Das Fußgelenk schmerzte irgendwann wieder höllisch - warum auch immer, der Weg war recht eben - ich bekam eine neue kleine Blase, das Knie quittiert und die Strecke war ein einziger Kampf. Warum auch immer. Der heilige St James ging den Weg schließlich auch weiter bis Finestere. Aber die Kraft des Caminos war nicht mehr da, jedenfalls nicht mehr in der Form. Nach einem Tag Pause - OK alleine 3h angestanden für diverses und viel rumgerenne - müsste ich trotzdem eigentlich relaxt und fit sein. Müsste.
Ich bin gegen 10 los und kam gegen halb fünf in Negreira an - völlig am Ende. Zum Glück sah ich Werbung für ein 2 Sterne Hotel mit Einzelzimmer und eigenem Bad für 25 Euro. Die Herbergen hier kosten zwischen 12 und 18 Euro - also keine Frage. Irgendwie wird hier eh alles plötzlich viel teurer. Würde mich nicht wundern wenn's hier eine Preisliste für Einheimische und verirrte Pilger gibt. Der Portier wollte auch gleich 35 Euro, bis ich auf die Werbung hinwies - danach warens nur noch 25.
Trotzdem wars ein Glück. Doppelzimmer, inkl. Frühstück und - tatatatatata - Badewanne. Luxus pur - Zivilisation du hast mich wieder.
Eine genauere Analyse der nächsten Strecken ergab eine schnelle Entscheidung. 2 Tage a 33-34km. Max 2 Stationen auf den nächsten 60km. Hügeliges Gelände und ich kann kaum auftreten nach dem Bad.
Dazu noch der Wetterbericht, der vorhersagt das morgen der einzige sonnige Tag ohne Regen diese Woche ist.
Ich Kürze ab. Santiago war Plan, der Rest immer nur nice to have. Morgen nehme ich den Bus nach Cee, einen Ort an der Küste 15km vom Ziel entfernt. Damit habe ich etwas mehr als 50km abgegekürzt, etwa 1,5 Tage - die schlimmsten. Denke das geht in Ordnung, Geplante Ankunft früher Nachmittag, was erlaubt noch etwas den Strand in der Sonne zu genießen. Für Dienstag ist dann Umzug in die Pension geplant, Relaxen und vielleicht eine Wandertour über die Finestere Halbinsel. Eventuell auch ein Ausflug nach Muxia, wohin der Jakobsweg verlängert ist. Mal schauen.
Die Fahrpläne hier sind allerdings eine echte Herausforderung. Rauszubekommen wie ich von x nach Y komme, trotz Internet nicht einfach. Dank eines spanischen Barbesitzer an einer Bushaltestelle ohne Englisch Kenntnisse (sowas wie Fahrpläne gibt's da nicht), sowie 2 Bier, 2 Whisky, einem spanischer Schnapps ( zusammen 5,50 Euro) und einer Fußball live Übertragung bei der ich Porto Fan sein musste, bin ich jetzt schlauer und hab einen Reiseplan für morgen - hoffe ich.
Eines muss man den Spanier lassen - Dank EU. Hier bin ich kein Ausländer, hier bin ich einfach nur Europäer und als deutscher hochwillkommen. Lediglich beim Thema Sprachen sind die echt eigen. Wehe man erwartet das die Englisch reden. Meist bekommt man ein
Dafür gibt's jetzt Chicken - ja an einem Montag, ich weis - und wie bei jedem Pilger Menü eine Flasche Rotwein. Nicht ein Glas - die Brühe bekommt man hier Flaschenweise eingeflöst und ist ein Grundnahrungsmittel. 3 Gänge Menü inkl. Fusel - 12 Euro.
Prost.
Von wegen. Die erste Etappe war grad mal 22km. Dank eigener Doofheit (hab paar Sachen in der Herberge vergessen) waren es rund 24km. Eigentlich eher ein kürzerer Stint. Die beiden darauffolgenden sollen um die 33km.
Aber der Weg hat es in sich. Nicht wie der Camino der letzten beiden Jahre. Es gab nach 10km die erste offene Bar und eine bei km 18 - das wars. Nicht wie vorher alle 4 km spätestens eine Rast und Auftankstation. Nix war. Es ging auf und ab. Teils so Steil das ich auf Zehenspitzen gehen musste, was schon oft vorkam. Dann Steil bergab in einen Talkessel umringt von hohen Bergen. Das Höhenprofil sah eigentlich easy aus. 2 Stationen alle abfallend von rund 180m auf 140m. Keiner hat was gesagt das dazwischen Berge sind mit ansteigen auf fast 400m.
Nichtsdestotrotz müsste ichs gewöhnt sein mittlerweile. Das Fußgelenk schmerzte irgendwann wieder höllisch - warum auch immer, der Weg war recht eben - ich bekam eine neue kleine Blase, das Knie quittiert und die Strecke war ein einziger Kampf. Warum auch immer. Der heilige St James ging den Weg schließlich auch weiter bis Finestere. Aber die Kraft des Caminos war nicht mehr da, jedenfalls nicht mehr in der Form. Nach einem Tag Pause - OK alleine 3h angestanden für diverses und viel rumgerenne - müsste ich trotzdem eigentlich relaxt und fit sein. Müsste.
Ich bin gegen 10 los und kam gegen halb fünf in Negreira an - völlig am Ende. Zum Glück sah ich Werbung für ein 2 Sterne Hotel mit Einzelzimmer und eigenem Bad für 25 Euro. Die Herbergen hier kosten zwischen 12 und 18 Euro - also keine Frage. Irgendwie wird hier eh alles plötzlich viel teurer. Würde mich nicht wundern wenn's hier eine Preisliste für Einheimische und verirrte Pilger gibt. Der Portier wollte auch gleich 35 Euro, bis ich auf die Werbung hinwies - danach warens nur noch 25.
Trotzdem wars ein Glück. Doppelzimmer, inkl. Frühstück und - tatatatatata - Badewanne. Luxus pur - Zivilisation du hast mich wieder.
Eine genauere Analyse der nächsten Strecken ergab eine schnelle Entscheidung. 2 Tage a 33-34km. Max 2 Stationen auf den nächsten 60km. Hügeliges Gelände und ich kann kaum auftreten nach dem Bad.
Dazu noch der Wetterbericht, der vorhersagt das morgen der einzige sonnige Tag ohne Regen diese Woche ist.
Ich Kürze ab. Santiago war Plan, der Rest immer nur nice to have. Morgen nehme ich den Bus nach Cee, einen Ort an der Küste 15km vom Ziel entfernt. Damit habe ich etwas mehr als 50km abgegekürzt, etwa 1,5 Tage - die schlimmsten. Denke das geht in Ordnung, Geplante Ankunft früher Nachmittag, was erlaubt noch etwas den Strand in der Sonne zu genießen. Für Dienstag ist dann Umzug in die Pension geplant, Relaxen und vielleicht eine Wandertour über die Finestere Halbinsel. Eventuell auch ein Ausflug nach Muxia, wohin der Jakobsweg verlängert ist. Mal schauen.
Die Fahrpläne hier sind allerdings eine echte Herausforderung. Rauszubekommen wie ich von x nach Y komme, trotz Internet nicht einfach. Dank eines spanischen Barbesitzer an einer Bushaltestelle ohne Englisch Kenntnisse (sowas wie Fahrpläne gibt's da nicht), sowie 2 Bier, 2 Whisky, einem spanischer Schnapps ( zusammen 5,50 Euro) und einer Fußball live Übertragung bei der ich Porto Fan sein musste, bin ich jetzt schlauer und hab einen Reiseplan für morgen - hoffe ich.
Eines muss man den Spanier lassen - Dank EU. Hier bin ich kein Ausländer, hier bin ich einfach nur Europäer und als deutscher hochwillkommen. Lediglich beim Thema Sprachen sind die echt eigen. Wehe man erwartet das die Englisch reden. Meist bekommt man ein
Dafür gibt's jetzt Chicken - ja an einem Montag, ich weis - und wie bei jedem Pilger Menü eine Flasche Rotwein. Nicht ein Glas - die Brühe bekommt man hier Flaschenweise eingeflöst und ist ein Grundnahrungsmittel. 3 Gänge Menü inkl. Fusel - 12 Euro.
Prost.
Abonnieren
Posts (Atom)