Montag, 1. Juni 2015

Tag 10 - Der Tag

Nachdem das ertränken fhlgeschlagen ist und nach einem stärkenden Abendessen unter fantastischen Leuten an dieser familieren Oase von San Bruno , find ich doch noch die Muße etwas zu schreiben.

Der Tag begann wie erwartet. Laura fühlte sich nicht wirkich in der Lage zu laufen, so das ich alleine startete. Da ich ein Frühausteher und morgens ein Schnellstarter beednete ich mein Frühstück gegen halb neuen als die ersten aus dem 10km zurückliegenden Dorf eintrafen.

Frisch gestärkt gings auf die Tour. Vor mir lagen 17km ohne eine Bar oder Ortschaft.

Am Ortsausgang sind mir dann auch wieder meine Iren über den Weg gelaufen. Patricia, Tom und John aus Belfast. Da ich die dreie immer wieder auf dem Weg treffe und ich mich gut mit Ihnen versteh bin ich entsprechend mehrere Stunden mit Ihnen zusammen gelaufen. Patricia ist immer noch recht schwer zu verstehen aber mit Tom kann ich nich gut unterhalten. Sie sind begeisterte Golfer und Rugby Fans, entsprechend drehten sich die Themen viel um Sport.

 Aber auch die Lage in Nordirland war sehr interessant zu hören. Was mir neu waren ist, das diese Leute auf Wunsch sowohl einen Britischen Pas haben können, als auch einen von der Republich Irland. Dank der Eu gibt es da keine Grenze mehr, bzw. nur noch in der Form von schildern alla "Good bye" und "Welcome in".
Nachdem was ich so in letzter Zeit über Irland und speziell Nordirland höre, und auch heute bestätigt bekam, ist das definitiv eine Reise Wert. Die Reiseführer schwärmen nur so von der Schönheit des Landes und der Freundlichkeit der Leute. Es gibt nur eines was alle iren zusammen zu hassen scheinen, egal ob Nordirland oder Republic -  die letzten verbliebenen Sturrköpfe in Belfast, die immer noch in Protestanten und katholiken denken, wobei das eigentlich nichts mit Relegion zu tun hat sonder nur mit Pro oder Contra British.
Laut Tom und Patricia gibt es noch ein paar letzte Viertel in Belfast wo noch mit Zäunen und Wänden die Gebiete getrennt werden. Laut denen da wo die "dummen und enfachen ewig gestrigen" Leben am Stadtrand meist Ausserhalb Belfast spielt das ganze gar keine Rolle mehr. Protestanten und Katholiken leben friedlich Tür an Tür, arbeiten und trinken zusammmen. Alle drei sind übrigens zwischen 67 und 70,
Da diese ohne Gepäck wandern und ich wieder etwas Rückenschmerzen bekam, trennten wir uns nach 3h, da ich eine längere Pause brauchte.

Auf diesem Rastplatz bei km 12 hab ich auch die drei durchgeknallten Weiber wiedergetroffen, die sich nicht als Engländerinnen sonder als Hölländerinnen aus Den Haag herausstellten, Da waren Sie endlcih meine Holländer. Kein Ort auf der Welt wo man diese kleinen Sprachgenies nicht antrifft :)

Die Strecke ging 17km geradeaus, durch offene Felder. Der Feldweg wollte einfach keine Ende nehmen. In Deutschland gibt es keine Straße 17km ohne Kurve. Sowas zu Fuss - da werden die 4,5h inl, Pause zu einer Ewigkeit. Ein Glück das ich meist in unterhaltsamer Gesellschaft war.

Am Zielort hab ich auch sogleich die erste Bar angesteuert, wo ich Kati und Brigitte wiedertraf. Die beiden hatten allerdings von der 17km Strasse die Faxen dicken und eine Herberge mit Pool gefunden . streng nach dem Motto - I'm at home, machten Sie in dem 200 Seelen Nest stopp.

Da meine Pausen etwas ausgiebiger sind lernte ich dort Regine kennen., die noch einen Ort weiter wollte, allerdings zur Generation "Runner" gehört. Getreu meinen Größenwahn alle "Klar ich bin noch Fit und komme nach" bin ich dann nach einem kleinen Nickerchen wieder losgestiefelt. Hätte ich mal Katis und Brigittes Einladung hierzubleiben angenommen.

Die nächste 7km waren noch halbwegs OK. Nur war in der Ortschaft nur eine Herberge die stark abschreckt. Auch konnte ich Regine dort nirgends sehen, was nicht verwundert. Entsprechend raffte ich meine müden und schmrzenden Knochen zusammen und schleppte mich bis km 27,5 ins nächste Dorf mit 2 Herbergen a 50 Betten. Dumm nur das erste Voll war. Noch dümmer das die zweite auch voll war und die Betreiberin bisl maulte obwohl ich nix sagte.

Das Problem mit den entgleisten Gesichtszügen hab ich seit dem letzten Tripp offenbar immer noch nicht im Griff.

Die letzten 3km ins nächste Dorf waren wieder die Hölle. Auch wenn ich schnell war, so war es doch ein innerlicher Kampf. Da dort nur eine Herberge mit 18 Betten existiert, hatte ich zum Glück noch genug Restverstand dort anzurufen und zu Fraghen ob noch was frei ist. Zum Glück war es, sonst hätte ich grad im Acker geschlafen. Das Wetter wäre pasend gewesen.

Angekommen wurde ich gleich von der Südtirolerin Helga empfangen, die mich - vermutlich aus Mitleid - gleich in den Fusspool verfrachtete.

So verrückt es klingt, hier am Arsch der Welt ist eine kleine unscheinbare Oase der Ruhe. Bruno der Betreiber der Auberge San Bruno, ist hier echt mit Herz bei der Sache. Insgesammt sind hier grad mal ein dutzend Pilger und auf mich und Q1 alles Italiener.

Die Stimmung beim gemeinsamen Abendessen war allerdings unglaublich. Q1 ist gebürtige Vietnamesin und lebt sei dem Krieg in den USA. Helga als Südtirolein spricht natürlcih Deutsch als Muttersprache und Italienisch fliesend, so das Sie als Dolmetscherin fungierte.

Entsprechend veranstaltete Bruno ein Italienisches Abendessen. Es zeugt von Verbundenheit, wenn die Betreiberfamilie dann auch Zusammen mit den Gästen an einem großen Tisch sitzt und ist. Wie eine große Familie eben.

Hier hatte ich auch die Chance mich mit Q1 (Name wird so ausgesprochen, schreiben kann den kein Mensch) intensiv zu Unterhalten. Das war Verständniss auf den ersten Blicke. Eine Wellenlänge eben. Sie erzählt das Sie sich hat scheiden lassen wollen und Ihr Mann Sie zu einer Auszeit überredete. Eine Art Mitlife Crisis mit tiefer innerer Unzufriedenheit mit Leben Job und co.
Bei Ihrem stressigen Job konnte Sie auch dann 3 Monate Urlaub nehmen. Zum camino kam Sie dann eher zufällig als geplant und arbeitet hier Ihre Situation auf. Ich denke Sie ist auch auf einem guten Weg.

Die Harmonie war so gut, das wir gleich Adressen austauschten. Leider bricht Si morgens immer gegen 4-5 auf, da Ihr die Hitze ein wenig zu schaffen macht. Die letzten Tage marschierte Sie mit dem Italiener Roberto, den ich auch schon kennen gelernt habe. Da die zwei morgen 25km geplant haben, ist unklar ob ich Sie auf dem camino wiedersehe.

Aufgrund des Gewaltmaesches von Heute, wollte ich morgen eventuell nur 10 km bis Sahagun gehen und falls die Stadt schön ist dort verweilen.
Laura ist 31km hinter nmir, Kati und Brigitte 14km. Die drei Iren sind im selben Ort im Hotel. Von denen weis ich allerdings das Sie 3 Tage Aufenthalt in Leon haben, so das ich diese bestimmt wiedersehe. Mal schauen, vieleicht gehe ich morgen noch mal 25km, je nachdem wie ich mich fühle und wie Sahagun ist.

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