Sonntag, 31. Mai 2015

Tag 8 - Gewaltmarsch nach Formistera

Die Nacht war die Hölle.  Wir hatten einen Raum mit 13 Leuten belegt und kein Fenser offen. Die Verbindung zu Nebenräumen die offenbar fü Belüftung sorgen sollte, war mehr als unzureichend. Zu allem kam noch ein Spanier im Bett neben mir, der schnarchte als ging es darum einen neuen Lautstärkenrekord aufzustellen. Finde sowas schon frech und unverschämt. 
Heute morgen war ich übel gerädert. Kati ist schon um 7 los. Da ich es gewohnt bin als letzter zu starten war ich erstaunt als ich um 8 noch Laura traf die irgendwie gar keine anstalten machte zu gehen. Gestern hab ich Ihr auf 20km 1:45 abgerungen. Keine Ahnung ob Sie hete irgendwo ankommt. Sie sprach davon nach Formistra zu gehen, da mein Ziel Bordillia angeblich nur 16km ntfernt wäre. Wie sich herausstellte sind die Karten lle falsch und meine App hatte recht.
Entsprechend startete ich alleine und wie könnte es anders sein, es zwickte wieder an allen Stellen.  


Nach 2 km traf ich auf Lee aus Südkorea. Beim Anblick des Berges vor mir, war ich über Begleitung froh.


Der Aufstige ist genau 1150m lang, mit bis zu 12% Steigung. Also auf gut Deutsch bis zu er 43 Grad strassenneigung.



Lee beim ereichen des Gifel 

Erstaunlicherweise ging das sogar ganz gut. Den Berg habe ich wie nix bezwungen. Nur wer hoch muss, der muss auch wieder runter. Im Moment hält mein Scheinbein noch. Auch das Kreuz macht mit und das rechte Kniegelenk sowie das linke Sprunggelenk. Noch.....


Auch hier ist wie überall am Wege Steinhaufen zu sehen. Oft mit anderen Kleingkeiten. Ein jeder Pilger trägt viele Dinge mit sich herum. Unerledigtes, Probleme, Sorgen, Verluste, Verstorbene...... und manchmal auch nur ein Schuh der nicht passte :D
Auf dem Weg ist es Brauch diese Dinge abzulegen. Symbolisiert durch einen Stein den man unterweges aufliest oder von zu Hause mitbringt. Alternativ auch mnit anderen persönlichen Kleinigkeiten die symbolisieren, was man los werden will.
Auch ich habe meine Steine im Gepäck. Einer ist z.B. für ein wenig Gewicht - leider verhindert aktuell noch das gute spanische Essen das ich den Ablege :D Schlieslich ist es der Wille der zählt *g


Der Schock kam mit dem Abstieg. Das Schild lies mir di Adern gefrieren und mein Schienbein provilaktisch "Vergiss es" in Form von urplötzlich austeigenden Schmerzen, schreien. Dabei bin ich doch noch auf dem Hochplateu.... langsam wird mir das mit den Schmerzen unheimlich.
18%. Das sind fast 65Grad Strassenneigung. Manch ein Pilger ging die 350m ruckwärts bergab.
Mir halfen wie so oft die Krücken....meine Gehstöcke..meine natürlich Wanderstöcke.


Danach ging es erst einmal etliche KM nur geradeaus durch Felder. Aber trotz der Monotie, empfand ich die Landschaft als ungemein reizvoll.

Nach 11km war dann Pause eins angesagt. Da mir höllisch die Socken qualmten entschloss ich mich zu einer ausgedehnten Pause und verabschiedete mich wiede von Lee. Da Lee nur gebrochen Englisch sprach, mit einer sehr eigenwilligen Aussprache, war die Unerhaltung eh Zeitweise nicht einfach.

Nach einer halben Stunde draute ich allerdings meienen Augen nicht als Plötzlich Laura um die Ecke gewatschelt kam. Nach einem lauten "Ahh there she is" hatte ich nicht nur alle Blicke im Umkreis vom 2km sicher, sondern auch wieder Gesellschaft. Interessanterweise hab ich auch die Gruppe aus Irland wieder getroffen die ebenfalls bis Foormistera gehen (müssen), da Ihr Hauptgepäck per Auto vorausgeschickt ist. Was diese 3 leisten ist unglaublich. Dabei wirken die alles andere als sonderlich Fit oder gar trainiert.
Auch den Schweizer Ronald habe ich wieder getroffen in der Bar. Dieser weis allerdings noch nicht wo er bleibt.

Zusammen mit Laura machte ich mich dann auf den Weg nach Bordillia, meinen ursprünglichen Endpunkt.

Die spanische Sonne ist heute wieder xtrem. Obwohl nur um die 20 Grad hat man das Gefühl die brennt einem alles Weg. Wenn Wind kommt ist alles perfekt. Aber wehe der geht weg.

In Bordilla angekommen, war ich eigentlich noch Fit. Die Füsse taten zwar Weh, Aber nach knapp 20km dürfen diese das auch, vor allem weil Sie mich mit Blasen bis jetzt verschonen. Danke Firma Scholl.

In Bordilla machten wir erst einmal Vesper Pause. Es ist schon verrückt. Als normaler Tourist käme man nie auf die Idee, sich Mitten in der tiefsten spanischen Provinz zu einem Picnic auf die Wiese zu begeben.
Interessanterweise lagen 50m weiter ein Österreichisches Rentnerpärchen (Oberösterreicher da sind die ganz eigen) die ich nun auch schon das 5x getroffen habe und die in der vorletzten Herberge wie ich waren. Natürlich durften auch die Ien nicht fehlen die unter einem Baum in der Nähe Schatten suchten. Patricia Ihr Mann und desen Bruder.

Das ist dann auch wieder Urluab pur.



Und sogar die Einhimischen Katzen kommen und antworten wenn man Sie anmiaut. Wobei sich allerdings auch schnell herausstellte das das Vieh total geil auf Käse war und Laura regelrecht bedrängte als er diesen roch.


Laura machte Ihrer Ankündigung war und erklärte auf jeden Fall noch bis nach Formista zu gehe, das noch 6km entfern ist. Wo diese Frau plötzlich die Power und den Walking Speed hernimmt bleibt mir ein Rätsel. Ich kann zwar Schritt halten aber......

Notiz an mich selbst :
Gewöhn dir endlich dieses großspurige "25km sind kein Problem für mich" ab, wenn Frauen anwesend sind.

Mit einem föhlichen "Sure, I'm fit. Additional 6km are no problem for me" (Klar bin ich noch Fit eitere 6km sind kein Problem für mich) ging es weiter. (Notiz an mich selbst : Idiot)

Das schlimme an längeren Pausen ist, das der Kreislauf runter fährt, die Muskeln abkühlen und der Körper auf "Finito" schaltet. Bereits auf den ersten Metern zwickte wieder alles. Trtz allem verlief der erste KM noch ganz OK. Dnach fing da linke Sprunggelenk an zu Schmerzen. Nach einer halben Stunde und 2x "Schuhebinden" ging es besser. Dafür fing das rechte Knie, speziell der Muskel und die Stränge ind er Kniekehle, welche schon die ganzen Tage Ärger machten brutalst an. Nur unter Aufbringung jeglicher Energie konnte ich ein sichtbares Humpeln vermeiden und Schritt halt.
Der Weg ging fast 5km geradeaus. Kurven hätte ich auch keine mehr gepackt.


Nach einer "I need Suncreme" Pause und Unmengen Voltaren ging es dann weiter. Ein Mann kennt schlieslich keinen Schmerz - zumindest nicht in weiblicher Begleitung. Am liebsten wäre ich an Ort und Stelle in mich zusammengesunken und hätte die Nacht dort verbracht.

Zum Glück half das Voltaren und der Schmerz hörte auf - natürlich war die Aubege schon in Riechweite. So ein Zufall aber auch. Die letzten 1,5km gingen dann auch wieder fast Normal.

Nicht zu erwähnen, das ich mich erst einmal ins Bett zurückzog.....

Morgen gehts weiter nach ... keine ahnung. Ca. 20km ohne Option auf länger, Der ansonsten nächste Stopp ist dann erst wieder 17km weiter und das tue ich mir definitiv nicht an.

In der Herberge haben wir noch die Australierien Christine kennen gelernt, die heute mal locker flockig 40km gelaufen ist. Wetten die läuft morgen durch.

Ich geh jetzt nach einem Essen zurück zur Herberge ins Bett ... Wunden lecken....




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