Gestern ging das gehen etwas besser, da die Wege flacher werden und besser befestigt sind. Allerdings brennen die Füsse immer noch höllisch bei der Ankunft. Positiv fällt auf, das die Muskulatur immer besser wird. Auch die Erholung nach dem obligatorischem Zusammenbrechen am Ziel geht schneller. Allerdings wird das heute eine Mörderetappe.
Gestern bin ich ein Stück mit einer Französin gelaufen - Adleine. Es ist interessant was für Hintergründe die Leute hier haben. Es gibt 5 Gruppen, die den ganzen Weg gehen. Die Urlauber wie ich, die mit Burn-Out, Arbeitslose, Studenten und Rentner. Die Arbeitslosen und Burn-Out Kandidaten stellen rund 80%..... Es gibt auf dem camino eine Weisheit : "Was du auf dem camino hoffst zu finden, wirst du selten finden. Aber der camino lehrt dich jeden Tag etwas Neues.". Und das kann ich nur unterschreiben. z.B. Das man nur selbst sein Ziel erreichen kann, aus eigener Kraft. Kein anderer kann den Weg für dich gehen.
Man merkt schnell auf Weg, auf wen man sich verlassen kann und wen nicht. Wildfremde kommen plötzlich daher und nehmen Rücksicht auf einen und pushen dich. Eine solche Solidarität wie hier, hätte ich in unsere Welt nicht mehr für möglich gehalten.
Gestern habe ich mich wieder Kim und dem verrückten Franzosen Xavier angeschlossen. Direkt waren noch andere dabei, welche ich auch zum Teil schon kannte. In 6er Gruppe mit viel Spass ging's zum Ziel nach Los arcos.
Ein Teil ist schon auf dem Weg und ich breche auch auf..Xavier und Kim kurieren noch den dicken Kopf beim Kaffee aus und die anderen sind schon los...Werde jetzt auch gehen.....Das wird ein harter Tag mit einer mörderischen Sonne.
Ankunft Vienna
Geplant war heute eine Reise nach Logrono, insgesamt 29 km. Der Abbruch erfolgte in Viana wo wir gegen 15:00 ankamen. Bereits um 10:00 hatten wir 22 Grad, keine Wolke, kein Wind, gefühlte 35 Grad. Gegen 3 dann 32 Grad im Schatten.....wobei man den unterwegs vergeblich suchte. Die Sonne brennt hier unbarmherzig brutal und trotz mehrere Lagen Sonnencreme habe ich das Gefühl überall Sonnenbrand zu bekommen - selbst unter dem T-Shirt. Gestartet bin ich heute Morgen in den Trekkingschuhen, musste aber nach 2 km auf Sandalen umstellen, da rechts an der Ferse die Reibung ungewöhnlich groß war. Als würden Sonne und dicke Birne nicht ausreichen, ging's nur noch auf und ab. Vorstellen kann man sich das so, als ginge man permanent über die Kauzenburg - hoch und runter, immer wieder. Durch die Sandalen hab ich wieder Schmerzen im Sprunggelenk, vor allem links. Kim die ebenfalls notgedrungen in Sandalen reißt hat das selbe Problem, was zeigt das die Füsse völlig überlastet sind.
Gestartet sind wir heute in 2 Gruppen mit 1h Abstand. Ich bin offenbar nicht der einzige der Morgens etwas Zeit braucht *ggg......
Zusammen mit Xavier erreichten wir Viana und ich war gefühlt dem Zusammenbruch nahe. Ständige Schmerzen und der Kampf gegen Überhitzung, waren zuviel. Eine Wüstendurchquerung kann kaum schlimmer sein. Zumindest sah es danach aus, als ich am Ortseingang die Wasserstelle entdeckte und wie ein halbverdurstetes Kamel.....
Die erste Gruppe ging bis Logronos. Weitere 9km hätten mich allerdings umgebracht. Obwohl ich literweise Wasser in mich reinkippe reicht das nicht. Wohl unter übel hat sich der verrückte Franzose von uns getrennt und zum Rest aufgeschlossen, während ich mit Kim die Herberge beziehe. Leider ist auch die Gruppe um die verrückte Holländerin Franzi ebenfalls eins weiter........
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