Das Hotel war die Krönung. Ein Riesendoppelbett für mich alleine, Fernseher und eine Badewanne die ausgiebieg getestet werdn musste. Vor allem konnte ich heute morgens Duschen und nicht wie sonst üblich Abends, da ich vom Hotel Handtücher hatte.
Getreu dem Motto von Sep Herberger - nach dem Frühstück ist vor dem Mittagessen - gings dann gegen 9 Uhr los. Für Pilger sauspät. Aber ich kann schlieslich nicht den ehemaligen bindestrainer entäuschen und aus rein egoistischen Gründen auf das Frühstück und meinen Cafe con leche verzichten......:D
Das Sandwich ist der Hammer
Pilger
Wenn ich mir die Pilge so anschaue erkennt man immer wieder neues. z.B. auf die Frage der Frauenquote hatte ich das letzte mal mit "keine Ahnung schätze mal 40%" geantwortet. Aktuell kann ich sagen liegt diese bei mindestens 50%, tendenziell eher bei 60%.
Auch it sehr interessant das Pilger fast immer alleine reisen, egal ob Frau oder Mann. Ab und zu sieht man Gruppen au 2 Freunden/innen. Eheleute oder Lebenspartner sind die absolute Ausnahme. Die Gruppen die man hier sieht haben sich fast immer auf dem camino zusammengefunden. Die Gründe warum so wenig Paare diese Reise antreten....keine Ahnung.
Die Pilger teilen sich in 3 Gruppen auf. Zum einen sind da die trainierten die ca. 40% der Maße ausmachen. Von 15 bis 80 ist da alles vertreten. Den Durchschnitt würde ich hier im Moment außerhalb der Ferienzeit bei 40 - 45 schätzen. Diese Gruppe zeichnet sich dadurch aus, das Sie meist schon um 6 Marschbereit ist und entweder Riesenetappen zurücklegt oder aber vor der Mittagshitze am Ziel sein wollen und/oder auch was von diesem sehen wollen. Da diese aber auch meist schon um 20:00 Uhr im Bett liegen, beist sich da allerdings die Katze in den Schwanz. Als ich Burgos in der Herberge war erzählte mir einer das die Herberge die Haupttore erst um halb sieben öffnet. Punkt halb sieben warten dann ca. 100 Pilger mit den Hufen scharrend und rennen wie die Lemminge los sobald die Tore offen sind. Um 6:45 als ich aufgestanden bin war mein Zimmer mit 30 belegten Betten bis auf 5 Leute leer.
Dann gibt es da noch die 2te Gruppe zu der ich gehöre. Diese läuft 20-30km am Tag und lässt es gemächlicher angehen. Diese Gruppe bilden etwa 20% der Pilger und ist meist jünger. Durchschnitt aktuell geschätzt 30-35. Die Tatsache das ich langschäfer und Morgenmuffel bin und eine Ewigkeit brauch um Morgens in die Gänge zu kommen, hat natürlich nichts damit zu tun :D Ziehe die Version "Individualist" daher vor :D
Die dritte Gruppe hab ich heute im vollen Umnfang erst erfasst nachdem ich nicht mehr ganz so azyklisch Laufe. Diese Gruppe sind mit ca. 40% der Pilger aktuell Rentner. Durschnittalter ca 65-70. Diese Gruppe schläft eher selten in Herbergen, sondern gönnt sich Hotels. Entsprechend starten diese oft erst zwischen 8 und 9 - wie ich heute. Auch gehen diese oft nur 15km Etappen und lassen sich auf diesen Zeit. Heute habe ich unzählige dieser Gruppe getroffen, da ich im selben Zeitfenster gelaufen bin.
Nationen und Sprachen
Interessant sind auch die Nationalitäten die man hier trifft. Laut dem Internet stellt die größte Gruppe die Italiener, gefolgt von den deutschen. Im Moment sind es gefühlt eher die Amerikaner. Im Prinzip sind nebem gebrochenen Spanisch auf dem Camino eigentlich aktuell nur Deutsch und Englisch präsent. Wobei man hier wieder deutlich merk, das Englisch mit Abstand die am meist gesprochenen Sprache der Welt ist. Praktisch fat jeder der nicht deutsch, spanisch (und Italiensich) oder Französisch spricht, spricht Englisch. In der Küche meiner Herberge fast die einzige Sprache die zu hören ist (neben Deutsch, weis ja was sich gehört *ggg).
Heute Vormittsag hab ich mit zwei Münsteranern 1h pausiert. Sie ca. 60 Polizistin und der Sohn 32, der zufällig auch am 26.5 geboren ist , wie ich.
Mittags hab ich auf dem Weg 3 Irische Rentner/innen getroffen, mit denen ich ein wenig geplaudert habe. In der Herberge hab ich den Schweizer ROland kennen gelernt. Heute Abend hab ich mit einem Kroaten ein Liter Bier vernichtet und mit einer Candadierin gegessen. Dazu hat sich dann noch eine Südtirolerin angeschlossen. Daneben hats hier noch 2 Östereicher/in und 2 Koreaner/in. Gesehen hab ich noch mehr Kanadierinnen. Dem Dialekt nach hats hier auch noch Engländer/innen und Amis, sowie geschätzt Skandinavier.
Der Tag
Nach dem Frühstück gings los. Die Füsse fühlen sich wieder wesentlich besser an, dafür hab ich aber einen ordentlichen Muskelkater in den Waden. Nach eincremen mit Voltaren, Hirschtalg, Sonnencreme Wundsalbe, war ich nicht nur für einen Creme Werbespot präpariert sondern auch für den Weg.
Los gings durch einen Kilometer langen Parkstreifen am Fluss lang. Wunderschön. Die Füsse spielten mit. Rücken, Hüfte und Muskeln zwickten, gaben aber nach als Sie warm wurden. Man merkt deutlich wie der Körper sich anpasst. Der Tag Pause hat sein übriges getan. Geplant sind heute 20-25km, je nach Konstitution.
Heute habe ich entsprechend, erstmal 11km am Stück geschafft oähne eine einzige Pause. Die letzten 2km waren zwar wieder Qual, aber genäß Sep Herberge das nächste Kaffe quasi in Reichweite.
Dort ab ich auch besagte Münsteraner getroffen. Aus geplanten 15 Minuten Pause, haben wir uns 1h verplappert.
Sabine und Sascha aus Münster
Entsprechend frisch ging es dann weiter. Der Weg führte durch ewig lange Felder rund 9km nur bergauf. Das gehen zwischendurch ohne Schmerzen macht richtig Spass. Auch kommen plötzlich ungewohnte Euphorische Momente, wenn man neben einen Feld lang läuft das gerade gewässert/gesprengt wird und seinen Duft wahrnimmt, die Blumen am Wegesrand bewundert und die Sonne geniest.
Leider ist der Rücken wieder verstärkt am Motzen. Wenn ich das GEwicht mehr auf die Hüfte verlagere quitscht er Rucksack heftig. Auch scheppert andaurend die Muschel die cih dran haben an den Verschlüssen.
Wenn man mich nicht genau sieht, muss wohl zwangsläufig jeder denken da kommt eine überdimensionierte quitschgrüne Quiteschende mit einer Kuhglocke um den Hals angewatschelt.
Sogar Bob der Baumeister war schon hier :D
Die Spanische Sonne ist der Burner. Wie bereits geschrieben hat diese Ihre extreme Brennkraft schon unter Beweis gestellt, als Sie es schaffte durch mein dichtes Haupthaar hindurch meine Kopfhaut zu verbrennen. Obwohl es gegen Mittag nur 19 Grad warn, fühlten sich diese an wie 29. Nicht nur mir hats gefühlt das Hirn weggebrannt. Trotz Sonnencreme hatte ich das Gefühl überall Sonnenbrand zu bekommen, selbst unter der Kleidung.
Gegen halb drei war ich am Ziel. Eigentlich wollte ich noch 5km weitergehen, allerdings am nächsten Punkt war nur eine Herberge mnit 12 Betten, das alufen in der Gluthizte ....... und hier eine Nagelneue Herberge mit gehobener Ausstattung. Nach
21km war damit Schluss. Das Risiko über 30km in der gluthitze laufen zu müssen war mir zu gross.
Der Ort ist auch toll. Hier hats 3 Herbergen, eine Bar einen Supermarkt. Nach dem Duschen hab ich dann auch erst einmal eine gemütliche, ausgiebeige und umfangreiche sightseeing tour gemacht. 15 Minuten später war ich dann wieder in der Herberge.
Als ich etwas später beschloss die Bar ausgiebig zu testen lernte ich in Ermangelung an Tischen den Kroaten Hrvoje kennen. Dieser Arbeitet im koratischen Außenministerim und bereist die halbe Welt. Dieser kannte auch Laura die Kanadierin, die ich schon eine Pause zuvor getroffen hatte. Zu dritt wurde es dann feucht fröhlisch bei so einigen Bieren. Schade das der Schweizer nicht noch kam.
Laura aus Callgerie
Hrvoje aus Zagreb
Die letzten Tage bin ich immer alleine gelaufen, aheb kaum jemanden getroffne und nichts getan um jemanden kennen zu lernen. Um ehrlich zu sein, war ich froh meine Ruhe zu haben und habe die Zeit für mich gebraucht und um in Ruhe meine Wunden lecken zu können.
Morgen gehts 20km durch ein Tal das auch als Wüste Spaniens bekannt is. Ein Tal, meist ohne Wind, brennender Sonne und keinem einzigen Baum auf der Route. Werde wohl zeitig losgehen. Mal sehen wen ich am Ziel wiedertreffe. Auf dem camino trifft man sih imme zweimal.
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