Nach einem stärkenden Frühstück geht das laufen schon deutlich besser. Allerdings bin ich meist alleine auf dem Weg, da ich immer noch azyklisch Laufe. Es gibt zwar alle paar km eine Ortschaft mnit Herberge, allerdings gibt es bedingt durch die Reiseführer große Anlkaufpunkte. In meiner letzten Kascheme - äh ich meine Herberge - waren gerade mal 10 Leute. Die war auch Mitten im niemandsland.
Der Weg ist hier sehr eben und überwiegend mit Feldern, immer parallel in der Nähe der Schnellstraße, die man daher auch dauernd hört.
Aber auch ganz neue Sachen habe ich hier gesehen. Ich war mir nicht bewusst, das es so was gibt. In deutschen Geschichtsbüchern wird vereinzelt davon berichtet das es so was mal gab.
Eine Straßenbaustelle. Mit Arbeitern. Also ich meine keine Gestalten die rumstehen und sich über irgendetwas aufregen. Ich meine Menschen die arbeiten. Mit Ihren Händen. Richtig arbeiten. 5 Stück in dem kleinen Abschnitt. Einer hat dabei sogar gesungen und das nicht weil der erste Kasten Bier leer ist, wie bei uns um die Uhrzeit auf einer Baustelle üblich.
Das ich sowas nochmal erleben darf , hätte ich auch nicht gedacht.
Langsam werden aber die Beine schon wieder schwer. Vor allem das rechte Knie macht argh ärger. Weniger das Gelenk, als mehr die Bänder, Sehnen und Muskeln in der Kniekehle. Die spüre ich bei jedem Schritt. Auch das Bein voll durchzustrecken ist unangenehm Versteh das gar nicht, dabei hab ich doch schon vor Jahren beschlossen nicht mehr zu altern, sondern die nächsten 10 Jahre nur noch jünger zu werden. So gesehen werd ich jetzt bald 35. Also mit dem Alter kann das dann eindeutig nichts zu tun haben.
Ich glaub kaum das ich heute soweit komme wie gestern. Aber weniger als 18km wären nur peinlich.
KM 18 Villa Franca Montes de Orca.
Ich bin ziemlich alle. Die Strecke ware eigentlich easy. aber bin trotzdem alle, Ich muss mich entscheiden. Ich kann hier in einer Herberge bleiben. Von hier fährt auch ein Bus nach Burgos, was gar nicht schlecht wäre. Ab hier weicht der Weg von der Schnellstraße ab ud es gibt keine Bushaltestellen mehr. Mein geplanter Schlusspunkt Atapuerca ist weit ab von allem und doppelt laufen will ich Strecken uch nicht. Somal das Stück nach Burgos zu 50% Gewerbegeiet war. Erst mal in den Supermarkt was zu essen kaufen.
Weitergehen würde bedeuten nochmal 12km bis zur nächsten Herberge, wir haben schon nach 13.00 und mir tut alles weh. Von den qualmenden Socken ganz zu schweigen. Es gibt auch keine Ortschaften mehr auf dem Teilstück. Also entweder alles oder gar nichts.
Ich geh weiter.
KM 21 - im nichts.
Der Weg hat mir ganz schnell gezeifgt wie bekloppt ich bin. 2km nur steil bergauf.
Bin völlig ausgelaugt. 2km könne übel lang sein. Bin jetzt an einer Aussichtsstelle angekommen, wo ein Waldschratt sein Zelt aufgeschlagen hat und den Gaskocher in Betrieb nimmt. Der muss min 20 kg dabei haben. Komischer Kauz.
Nach dem essen, habe ich mich etwas hingelegt auf eine Steinbank. Die gemütlichste Bank auf der ich je war - zumindest gefühlt.
Offenbar bin ich vor erschöpfung eingeschlafen, denn jetzt haben wir halb vier. Ich fühl mich zwar wieder besser, hab aber noch 10km vor mir. Auf gehts.
Nachtrag nacdem ich jetzt wieder steh , nehm ich das mit dem besser wieder zurück
KM 24 - im nichts
Nichts geht mehr. Vene wa blue, Game Over, Tilt. Mine Kraftreserven habe ich schon vor einer h aufgebraucht und laufe nur noch auf Notreserve. Auf und ab.
200 m steil bergab, 200m steil bergauf. Wohlgemerkt Höhenmeter.
Der Weg führt zwar durch den Wald, aber einem reinen Nutzwald. Nur Nadelholz, mit 30m breiten Wirtschaftswegen auf denen offenbar schwere Maschinen fahren.
Nicht so dolle. Ich mache gerade Pause und würde am liebsten liegen bleiben. Das rechte Knie macht immer noch Probleme und das linke gesellt sich solidarisch dazu.
Ich hab das Gefühl mir grad tausend blasen zu holen. Jeder Schritt wird unangenehm. Ich muss unweigerlich an den Gewaltmarsch nächstes Jahr nach Zubiri denken. Das selbe ist das hier auch. Nur damals war ich nach 25km da, jetzt hab ich noch 5km vor mir. Ich hab keine Idee wie das noch gehen soll. Eräge ernsthaft hier im freien zu übernachten.
KM 27 - Auf dem Friedhof
Ich sterbe. Hab mich gesetzt kurz und komme nicht mehr hoch.Noch 2km. Eine gigantische Entfernung. Alle Reserven aufgebraucht. Ein Glück hab ich meine Krücken .... ähm meine Nordic working Stöcke.... dabei. ergauf diene die als Antrieb, später als 3tes und 4tes Bein zur Stabilisierug, im Moment nur noch als Stütze. Der Rucksak hat gefühlte 10kg zugenommen. Durch das "Nordic" Walking macht sich auch der ganze Schultergürtel bemerkbar.
KM 30 - Sant Juan de Ortega
Blasen, uberall aua...sterben..
Und hier am Emofang der Herberge ist keiner.
Nach einer halben Stunde bekam ich ein Bett. Essen, Duschen.
20:00 Bett - sterben im 20 Bett Zimmer.
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