Montag, 16. Mai 2016

Tag 11 - Entscheidungen.

Heute morgen bin ich dann doch wie gewohnt aufgestanden.  Die spanische Architektur ist zwar sehr reizvoll,  hat aber die Lärmdämmung eines japanischen Papierhauses.

Also ausgecheckt und erst mal in die Stadt,  zu einem ausgiebigen Frühstück.  Obwohl ich beschwerdefrei war,  merke ich doch das eine Pause Not tut.  Leider war Sarria nicht mal ansatzweise so reizvoll wie erhofft.  Immerhin ist hier einer der Hauptstartpunkte auf dem Jakobsweg,  da es nur noch rund 118km bis Santiago hat und man eine Compostela bekommt, wenn man von hier Pilgert.

Entsprechend voll war die Stadt auch. Irgendwie wirkte alles völlig surreal.  Da waren etliche geführte Reisegruppen.  Eine bestehend aus Japanern oder Koreaner.  Daneben der Tourbus mit dem Gepäck und Reiseleiter.  Dieser erklärte dann fröhlich das Sie nun erst einmal den Berg erklimmen müssten und dann ein schwieriger Abstieg bevor steht.  Einen kleinen Hügel hab ich gesehen......
Der Abstieg entpuppte sich wie erwartet als 100m Steil abschüssige betonnierte Straße.  Nach all den Strapazen auf dem Weg hierher fühlt man sich wie im falschen Film. Diese Art des Luxuspilgerns wird aber offenbar immer populärer.  Ich darf gar nicht dran denken was mich auf der weiteren Reise erwartet,  wenn ich ein Bett brauche.

Da Sarria sehr enttäuschend war,  entschloss ich mich ein wenig Richtung nächstes Dorf zu flanieren.  Die Landschaft ist echt sauschön.  Leider gab es aber auch einen heftigen steilen Aufstieg über rund 1000m, so daß ich doch wieder in kürzester Zeit schweißgebadet war. Pfui.






Nach ca.  5km ging es dann los.  Entscheidungen müssen getroffen werden. So kann es auf keinen Fall mehr weiter gehen. Es müssen gravierende Änderungen her.

Neben mir eine sehr einladend wirkende Herberge,  vor mir noch eine. Welche nehme ich. Dachterrasse contra Pool.   Da ich heute frei habe und Fußfaul bin,  treffe ich eine weitreichende Entscheidung und quartiere mich kurzerhand an Ort und Stelle ein. Tschaka Volltreffer.  Die Sonne scheint,  es wird erstmals warm und dann das :






Jetzt gin der Entscheidungszwang aber erst richtig los. Hänge ich den linken Fuß in den Pool oder den rechten -  oder doch beide?



Um über meine unsägliche Lage nachdenken zu können,  habe ich den gesamten Nachmittag am Pool auf der Sonnenliege verbringen müssen und meinen Kummer in zwei Bieren ertränkt.


Pilger in ernster Not

Der Druck stieg ins unermessliche.  Bestell ich den Mai Tai mit oder ohne Schirmchen? Da ich nicht weiß was Schirmchen auf Englisch oder Spanisch heißt, kam mir das Schicksal dann glücklicherweise in Form eines Sangria entgegen.




Gegen Abend war das Selbstmitleid so groß,  da ich nicht zwischen Putenflilet und gegrillten Garnelen nicht entscheiden konnte,  das ich voller Verzweiflung noch mal Fleisch bestellte.




Und da war es :)  Endlich :)

Ja so ein Pilgerleben kann schon sehr beschwerlich sein.

Eben kamen noch Tanja und Sandra in die Herberge........

2 Kommentare:

  1. Das klingt ja wie ein normaler Urlaub.... :-) Have Fun!

    Gruß
    - Matthias

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  2. Wunderbar. Das sieht jetzt auch nach 20-25 Grad aus.

    Gruß
    Daniel

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