Samstag, 14. Mai 2016

Tag 8 Rekorde

Gestern noch mit Olga zum Frühstück verabredet. Glücklicherweise braucht Sie auch Kaffee zusammen und steht als letzte auf. Die Frau wird mir immer sympathischer. Sie plant wieder 35km,  ich nur 25km -  max, wenn's gut läuft. Da es dort nur 15 Betten gab reservierte sie sicherheitshalber.
Schon beim aufstehen ging das Geschnacke wieder los. Leider gab's Stromausfall. Der ultimative Supergau.  Keine einzige Kaffeemaschine ging mehr.

Da Sie eh wesentlich schneller ist als ich bin ich schon mal vorgefallen,
Richtung nächstes Dorf in 2km Entfernung. Der Muskelkater und das linke Fußgelenk machen immer noch Probleme.

Erstmals Voltarengetränkt ging's dann los -  im Affenzahn, man hat ja auch seinen Stolz. Auf der halben Strecke war sie dann rund 50m hinter mir und ich dachte mir dann können wir auch den Rest zusammen gehen,  kurzfristig werde ich den Pace mitgehen können.  Gesagt getan.  Dumm nur das dort auch Stromausfall war. Das nächste Dorf 6km entfernt.  Dort haben wir noch Michael kennen gelernt aus Dänemark der auch Kaffee bräuchte.  Mit leerem Magen und bedrohlich tiefem Koffeinspiegel gings  dann weiter.


Ich weiß nicht wie ichs gemacht habe aber wir kamen immer noch zusammen nach 8km an und ich hatte mein Frühstück mit Olga.  Gott alleine weiß wie nötig ich das hatte.  Nicht so sehr das Essen aber die Pause.....


Olga hatte schon damit gerechnet das ich die Pause ausdehne und fragte mich entsprechend. Nach 25 min war ich aber auch wieder halbwegs normal am Atmen.  Paar Meter kann ich dann ja auch noch mitgehen.  Ihre nächste Pause war erst 2 Ortschaften,  11km weiter zum Mittagessen geplant. Also gesagt getan und losgedackelt.

Da merkte ich dann wie sehr Sie vorher noch Rücksicht nahm und wie schnell Ihr eigentlicher Tritt ist wenn Sie mal auf Touren kommt. Also Zähne zusammenbeißen und mitgelaufen.  Ein Indianer kennt bekanntlich keinen Schmerz - pffft. Muahaha. Scheiß Spruch.

Ich weiß nicht mehr wie aber wir kamen zusammen an.
Rekord 1. 19km in 3:20 mit 25 min Pausen.
Nichts geht mehr.  Mein Durchschnittspuls beim laufen ist zwischen 110-115. Auf der Strecke jetzt bei 139.



Dummerweise sagte Sie mir wie Stolz Sie ist,  das ich mithalten könnte und wieviel Ihr das zurückgäbe. Nach einer h und noch mehr Voltaren gings dann zusammen weiter. Man(n)  hat ja auch seinen Stolz. Ich muss echt mal über einen Liefervertrag mit dem Hersteller nachdenken. Der Däne - eigentlich sportlich und schneller als ich,  verabschiedete sich,  da er langsamer machen musste.  Urgs. Das sagt alles.

Glücklicherweise braucht auch Olga nach dem Essen ein wenig bis Sie wieder auf Touren kommt. Danke liebe Gott,  danke,  Dank angenehmer Gesellschaft vergingen danke. Die nächsten 7km vergingen wie im Fluge und wir erreichten -  immer noch zusammen,  unglaublich -  mein Tagesziel nach 24km und die Verabschiedung stand an.

Drauf hatte ich ja nun gar keinen Bock. Kurzerhand begleitete ich Sie dann noch zum nächsten Dorf in 3km Entfernung,  Die Strecke und Zeit war herrlich.  Viele gute Unterhaltungen und viel Gelächter. Angekommen hatten wir noch einen Kaffee zusammen und die Verabschiedung stand an.

Kurzerhand begleitete ich Sie dann noch zum nächsten Dorf am Fuss des Berges,  mit dem nächsten Höllenaufstieg. Vor der Herberge stand dann die Verabschiedung an.  Ein Blick auf die Herberge,  ein Blick auf den Berg, ein Blick auf Sie.

Kurzerhand entschied ich mich Sie zum nächsten Dorf zu begleiten,  in 3,5km Entfernung und 400 Höhen Meter unterschied über uns.  Alles tat jetzt schon weh.  Power auf Reserve. Schwerer Fehler. Der Aufstieg war Hammerhart.


Ohne die Energie die Sie abgab,  wäre ich da nie angekommen.  1km vorm Ziel konnte ich erstmalig  nicht mehr mitkommen und viel etwas zurück. Im Ort La Fargo,  vor der Bar stand dann die Verabschiedung an.

Ihre Herberge war nur 2, 5 km weiter.
Nein kein erneutes Dejavu. Nichts ging mehr.  Völliges System versagen. Nach 32km, zweiter Rekord Dank der Hammerfrau, das Risiko kein Bett zu bekommen zu hoch.

Also Zähne zusammengebissen, Abschiedsfoto gemacht,  grosse Umarmung, gelächelt,   ihr noch hinterher gewinkt bis Sie um die Kurve war und an Ort und Stelle erst mal ordnungsgemäß Zusammengebrochen - was lautstark zur Belustigung der anwesenden Bargäste beitrug. Ok,  wenn man mit Rucksack vor einer Bar rücklings auf dem Boden liegt,  alle 4e von sich streckt und nach Luft schnappt wie ein sterbender Fisch passiert das halt schon mal.

Dann war Sie weg.

Nach diversen Wiederbelebungsversuchen mit Bier, gings dann ins Zimmer weiter sterben. Da warteten,  immer noch lachend,  Norbert und Hans,  welche die Szenerie mitbekommen haben. Beide hab ich nun schon mehrfach getroffen und dann später zusammen gegessen.

1 Kommentar:

  1. Glückwunsch zu den Rekorden!

    Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt. Weiter so!

    Gruß
    - Matthias

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