Samstag, 14. Mai 2016

Tag 9 - Bergtour

Die Nacht war hart.  Gestern hab ich mich in einer netten kleinen Herberge einquartiert.  Der Bettenraum mit 10 Betten -  früher wohl ein Stall -  war liebevoll umgebaut.  Leider hat man dabei die Fenster vergesse - entsprechend hat es die Nacht gestunken. Das Bad war entsprechend abenteuerlich.  Ein kleiner Raum mit einer Bodentoilette und eine Brause an der Wand.  Das wars. Sauerei pur.



Frisch gestärkt ging es dann heute Morgen los.  Bei brütenden 6 Grad. Ich hab meist 2-3 Lagen Sommerkleidung an.  Waschen kann ich nur wenn ein Trockner da ist. Ohne trocknet das meiste nicht,  bei den eissigen Temperaturen.

Gestern ging es fast 400m stetig bergauf und entsprechend verschwitzt war ich.  Heute kommt Nieselregen noch dazu.  Auf gut deutsch ich stinke wie ein nasser Hund -  was vielleicht erklärt warum unterwegs jeder Hund zu mir gerannt kam.

Der Weg hat es echt in sich. Saukalt,  schmuddelig,  ständig Regenschauer,  Nebel mit Sichtweisen unter 50m und dann der Weg.  Rauf von 900 auf 1200, runter auf 1100, hoch auf 1250 runter auf 1100 hoch auf 1300. Das Höhenprofile gleicht dem EKG eines im Fieberwahn liegenden.  400m Höhenunterschied hört sich erst mal nicht viel an,  man muss sich aber vor Augen führen,  das dies rund 2000 Treppenstufen zusätzlich sind zur Entfernung.  Wenn es dann noch andauernd auf und ab geht hat man zum Schluss weit mehr als 1000 Meter Höhenunterschied genommen. Das kostet enorm Kraft.













Für die ersten 2,5km hab ich 1h gebraucht.  Den Restweg den Olga gestern noch ging. Wie die das noch geschafft hat.....
Als ich Sie kennen lernte dachte ich Sie wäre Sportlerin,  like Marathon,  triathletin oder sowas. Wie sich herausstellte war Ihre längste Wanderung bis dahin einmal 32km und sonst macht Sie nur etwas Fitness auf dem Crosstrainer.  Dafür hat Sie aber eine Tumoroperation hinter sich. Entsprechend ist Sie selbst erstaunt wie sehr sie über sich herauswächst.

Leider holen mich dafür die kleinen Wehwehchen ein -  allen voran mein Sprunggelenk. Unterwegs hab ich noch Norbert getroffen,  der mir mit zusätzlicher Schmerzsalbe aushalf und vorschlug ein Taxi zu nehmen. Für einen kurzen Moment hab ich tatsächlich drüber nachgedacht.  Tagesziel waren 27km -  no way bei dem auf und ab mit dem Fussgelenk.  Aber das ist und bleibt ein nogo.

Nach 17km kam ich zu einer Auberge zum pausieren.  Mittlerweile hatten wir schon 3 Uhr und ich war 6 1/2h on tour.  Noch 9km Abstieg vor mir,  zwischenzeitlich hat wieder Dauerregen eingesetzt,  der Fuss tut weh,  ich war völlig durchnässt,  es war kalt und schmuddelig,  in der Herberge wars mollig warm,  die haben Duschen,  Waschmaschine und Trockner.......


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen